Kapitel: | Organisationsziele 2020-22 |
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Antragsteller*in: | Jonathan, Chris |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 07.03.2020, 22:11 |
Ä7 zu A1: Organisationsziele 2020-22
Text
Von Zeile 127 bis 128 einfügen:
Stellenstruktur im Büro Neumünster nach einem Jahr und setzen ggf. notwendige Veränderungen um.
7.x. Wir überprüfen jährlich die Möglichkeiten zur Wiedereinsetzung der drei ausgesetzten Freiwilligenstellen am Einsatzort Neumünster und sind bestrebt vielfältige neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Organisationserfolges im Rahmen von Freiwilligendiensten zu entwickeln.
Organisationsziele 2020-22
Gemeinsam leben und gestalten wir Schüler Helfen Leben (SHL) als demokratische
und partizipative Jugendorganisation. Wir sind der Überzeugung, dass unsere
Arbeit vor allem von der Vielfalt der Menschen in unserer Organisation mit ihren
unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und Erfahrungen lebt. Mit diesen
verschiedenen Hintergründen und Perspektiven gestalten wir gemeinsam unsere
Aktivitäten und entwickeln diese weiter. Wir sind der Überzeugung, dass der
Soziale Tag (ST) unser zentrales Aktionsformat zur Verwirklichung unserer Vision
und Mission ist und den Antrieb unseres Organisationshandelns darstellt. Wir
verstehen den Sozialen Tag jedoch nicht als unser alleiniges Instrument zur
Mittelbeschaffung, sondern als zentrales Aktionsformat zur Förderung von
eigenverantwortlichem und selbstgestaltetem Engagement von Kindern und
Jugendlichen in unseren Projektregionen. Der Soziale Tag setzt jährlich ein
Zeichen für grenzübergreifende, jugendliche Solidarität und ist weiterhin unser
wichtigstes Alleinstellungsmerkmal. Zur ständigen Verbesserung dieses Formates
müssen wir bereit sein, an geeigneten Stellen neue Schritte zu gehen und
Innovationen anzustoßen.
Nicht nur die Durchführung des Sozialen Tages, sondern auch viele weitere
Aktivitäten unserer Organisation sind Bereiche, in denen wir in letzter Zeit ein
großes Interesse an Diskussion und Weiterentwicklung spüren. Unter anderem
wollen wir deshalb in den nächsten Jahren darauf hinarbeiten,
verantwortungsbewusster und reflektierter über Ländergrenzen hinweg zu agieren.
Die Schritte, die wir gemeinsam gehen, wollen wir auch in der Öffentlichkeit zum
Ausdruck bringen. Dazu zählt, uns verstärkt zu Themen, die unser
Organisationshandeln betreffen zu positionieren. So wollen wir die Besonderheit
und Wichtigkeit unserer Arbeit zum Ausdruck bringen und noch mehr Menschen für
diese begeistern.
Wir wissen aber auch, dass wir als Organisation mit einigen Herausforderungen
konfrontiert sind. So mussten wir in den vergangenen Jahren sinkende
Teilnahmezahlen und Einnahmen am Sozialen Tag zur Kenntnis nehmen und darauf
reagieren. Auch wenn wir an der Überzeugung festhalten, dass der Soziale Tag
unser wichtigstes Aktionsformat und Alleinstellungsmerkmal ist, können wir
diesen nicht als einziges Finanzierungsmodell unserer Arbeit begreifen. In
unserem gesamten Organisationshandeln wollen wir ökologisch, ökonomisch und
sozial nachhaltig agieren. Dazu zählt auch, dass wir das langfristige Bestehen
unserer Organisation finanziell absichern.
Strukturelle Dimension
Unsere Vision und Mission wurden 2014 durch die Mitgliedschaft beschlossen und
bilden die Grundlage und den Leitgedanken unserer gesamten Arbeit. Die
Organisationsziele stellen in diesem Kontext eine Fokussierung und Priorisierung
des Organisationshandelns für einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren dar und
sollen schrittweise auf die Verwirklichung unserer Vision und Mission hinwirken.
In diesem Zeitraum müssen alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen
Organisationsakteur*innen ihre Arbeit so ausrichten und gegebenenfalls anpassen,
dass die Ziele bis 2022 erreicht werden. Die Organisationsziele gliedern sich in
fünf Leitziele, die zur Strukturierung der darunter gefassten Ober- und
Unterziele dienen sollen. Die Unterziele sind Konkretisierungen und
Handlungsabsichten, die auf die Oberziele hinarbeiten. Ziele, die mit den
Begriffen “prüfen”, “Evaluation/evaluieren” oder “Konzept/konzipieren”
gekennzeichnet sind, liegen in der Bearbeitung beim Rat.
Der Soziale Tag stellt unser zentrales Aktionsformat und den Antrieb unserer
Organisationshandlungen dar.
1. Wir stabilisieren die Zahl der am Sozialen Tag teilnehmenden Schulen.
1.1. Wir konzipieren Instrumente zur langfristigen und engeren Bindung an unsere
Zielgruppen (Lehrer*innen, Schüler*innen, Arbeitgeber*innen).
1.2. Wir prüfen die Ansprache von Institutionen auf regionaler Ebene (Kreis,
Stadt, Schüler*innenvertretungen), um diese als Unterstützer*innen des Sozialen
Tages zu gewinnen und leiten ggf. Maßnamen ein.
1.3. Wir testen die Potenziale regional fokussierter/zugeschnittener ST-
Kampagnen, gestützt durch regionale ST-Partner*innen (z. B. Unternehmen).
1.4. Wir kooperieren im schulischen Umfeld, insbesondere mit
Lehrer*innenverbänden und Bildungsministerien.
1.5. Wir binden Schulen im Schulaustausch als dauerhafte ST-Schulen.
1.6. Wir evaluieren regelmäßig unsere Konzepte zur Akquise und Bindung von ST-
Schulen auf ihre Wirksamkeit, entscheiden auf dieser Grundlage über die
Weiterführung der einzelnen Konzepte und nehmen, wenn nötig, Anpassungen vor.
2. Wir entwickeln die Umsetzung des Sozialen Tages evidenzbasiert und
digitalisiert weiter.
2.1. Wir konzipieren ein Lastenheft (Liste mit Anforderungen) für unseren
Digitalisierungsprozess und setzen dieses unter Berücksichtigung der zur
Verfügung stehenden Ressourcen um.
2.2. Wir erstellen ein Konzept für die empirisch-quantitative Auswertung der
Sozialen Tage und stellen die Erhebungsmöglichkeit der hierfür nötigen Daten
durch unseren Digitalisierungsprozess sicher.
2.3. Wir fokussieren unsere statistische Auswertung zum Sozialen Tag vorerst auf
Schulanmeldedaten und präzisieren so unsere Prognosen für die Schulteilnahme und
Einnahmenerwartung.
2.4. Wir analysieren die Bedarfe und Prozesse der Zielgruppen „Schüler*innen“
und „Lehrer*innen“ rund um den Sozialen Tag. Anhand der Ergebnisse optimieren
wir unsere Prozesse und gehen auf die Bedarfe der Zielgruppen ein.
2.5. Wir testen empirisch die Auswirkungen von Veränderungen der
Arbeitsvereinbarungen (z.B. Pauschalvergütung) in Form von A/B-Tests.
2.6. Wir erstellen ein Konzept zum empirischen Test verschiedener schriftlicher
Anspracheformen von Schulen und erweitern hierbei den Variationsrahmen der
aktuellen Beschickungen.
Wir agieren sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig.
3. Wir sichern das langfristige Bestehen unserer Organisation finanziell ab.
3.1. Wir stabilisieren die Einnahmen am Sozialen Tag.
3.2. Wir prüfen sowohl in als auch außerhalb von Schulkontexten das Potenzial
weiterer Spendenbeteiligungsformaten für junge Menschen, auch unabhängig vom
Sozialen Tag.
3.3. Wir konzipieren unter Berücksichtigung des Kampagnenjahres und auf
Grundlage unseres Engagementverständnisses Bildungsprogramme, die durch
institutionelle Gebende (z. B. Bundesministerien und Stiftungen) finanziert
werden können.
3.4. Wir gewinnen Partner*innen zur Finanzierung von budgetrelevanten Posten.
3.5. Wir prüfen alternative Geschäftsmodelle und Anlagemöglichkeiten für unser
Stiftungskapital.
4. Wir begeistern mehr Menschen für und binden diese langfristig an SHL.
4.1. Wir gewinnen neue Mitglieder sowie Fördermitglieder.
4.2. Wir etablieren eine Anerkennungs- und Wertschätzungs- und Feedbackkultur
und evaluieren diese jährlich, um Handlungsbedarfe zu identifizieren.
4.3. Wir stärken niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten an Veranstaltungen
und Projekten.
4.4. Wir erstellen ein strategisches Konzept zur Teilnehmendenakquise für unsere
Bildungsveranstaltungen. Hierfür evaluieren wir auch die Wirksamkeit bisheriger
Methoden.
5. Wir sichern unser Qualitäts- und Wissensmanagement langfristig ab
5.1. Wir implementieren eine Nachhaltigkeitsstrategie in sozialer, ökonomischer
und ökologischer Hinsicht.
5.2. Wir ermöglichen der Mitgliedschaft, dauerhaft auf für sie relevante
Informationen zuzugreifen.
5.3. Wir erleichtern die standortunabhängige Zusammenarbeit durch die hierfür
nötige Infrastruktur.
Wir gestalten und leben SHL als eine demokratische und partizipative
Jugendorganisation.
6. Wir stärken junge Menschen als Expert*innen in eigener Sache und die
Wahrnehmung ihrer Expertise.
6.1. Wir öffnen alle Organisationstätigkeiten für ehrenamtliche Engagierte,
kommunizieren dies transparent und verfolgen so weiterhin die Etablierung des
neuen Teamverständnisses und evaluieren die Nutzung dieser Möglichkeiten.
6.2. Wir erarbeiten Ansprüche an den Bildungsaspekt der Wahlkomponente zum
Sozialen Tag und prüfen die Einhaltung dieser bei der Umsetzung.
7. Unsere Freiwilligenstellen sind dauerhaft qualitativ hochwertig, erreichen
ihre Zielgruppe und bieten vielfältige Lernmöglichkeiten.
7.1. Wir evaluieren die ab der Freiwilligengeneration 2020/21 neu eingesetzte
Stellenstruktur im Büro Neumünster nach einem Jahr und setzen ggf. notwendige
Veränderungen um.
7.x. Wir überprüfen jährlich die Möglichkeiten zur Wiedereinsetzung der drei ausgesetzten Freiwilligenstellen am Einsatzort Neumünster und sind bestrebt vielfältige neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Organisationserfolges im Rahmen von Freiwilligendiensten zu entwickeln.
7.2. Wir erzielen in der im FSJ-Bewerbungsprozess vorgesehenen Zeit eine
ausreichende Anzahl an überzeugenden Bewerbungen, um alle FSJ-Stellen zu
besetzen.
8. SHL bietet jungen Menschen qualitativ hochwertige Bildungsangebote, welche
zudem eine Plattform für politische Positionierung und Aktivismus darstellen.
8.1. Wir bieten Bildungsangebote für junge Menschen vom Grundschulalter bis zu
27 Jahren an und fokussieren uns dabei auf 15- bis 24-Jährige. Wir betrachten
auch SHLer*innen als Zielgruppe.
8.2. Wir befähigen junge Menschen dazu, Multiplikator*innen für den Sozialen Tag
zu werden.
8.3. Wir schaffen bei den mit SHL verbundenen Menschen einen stärkeren Bezug zu
unseren Projektregionen und unserer Förderstrategie und stärken ihr Wissen
darüber.
8.4. Wir stellen die Qualität unserer Bildungsangebote durch die Etablierung
einer laufenden operativen und strategischen Evaluation sicher.
9. Wir setzen uns mit sozialer und personeller Diversität im Zusammenhang mit
unserem Organisationshandeln auseinander.
9.1. Wir prüfen unsere Gremienarbeit auf die angemessene Repräsentation und
Einbringungsmöglichkeit verschiedener Akteur*innengruppen.
9.2. Wir machen unsere interne und externe Kommunikation mehr Personengruppen
zugänglich, indem wir beispielsweise unsere Materialien oder
Kommunikationsplattformen in Einfacher Sprache oder in anderen Sprachen (z. B.
Englisch) zur Verfügung stellen.
Wir agieren verantwortungsbewusst und reflektiert über Ländergrenzen hinweg.
10. Wir verstehen uns als lernende*r Partner*in und entwickeln unsere
Förderweise entsprechend den Bedarfen unserer Partner*innen weiter.
10.1. Wir setzen unsere neu definierte Förderstrategie um und binden sie in die
ST-Kampagne ein.
10.2. Wir prüfen die Möglichkeit und Modalitäten der Einführung eines finanziell
flexiblen Topfes zur Projektförderung.
10.3. Wir prüfen, inwiefern Social Entrepreneurship mit unserer Förderweise
vereinbar/umsetzbar ist.
10.4. Wir evaluieren die bisherige Umsetzung des Jahresthemas und überarbeiten
ggf. das Konzept.
10.5. Wir reflektieren und evaluieren unser Handeln und dessen Auswirkungen im
Hinblick auf Abhängigkeiten zwischen uns und unseren Projektregionen.
11. Wir verschärfen unser Profil und fokussieren uns auf die Förderung von
gesellschaftlicher Teilhabe von jungen Menschen, insbesondere durch die
Förderung von eigenverantwortlichem Jugendengagement in unseren Projektregionen
Südosteuropa, Jordanien/Syrien und Deutschland.
11.1. Wir beurteilen in Vorbereitung auf die Weiterförderungsdebatte für 2021,
inwieweit eine Zusammenarbeit mit Jugendorganisationen in Jordanien möglich ist.
11.2. Wir konzipieren und setzen eine Art der Projektwahl zum ST 2021 um, die
unserer Vorstellung von demokratischer Partizipation von Schüler*innen und
unseren Kriterien nachhaltiger Projektförderung gerecht wird.
12. Wir verstärken unser Selbstverständnis als Teil der europäischen
Jugendbewegung von SAME.
12.1. Wir schaffen Möglichkeiten für ST-Teilnehmende, sich mit der europäischen
Jugendbewegung zum europäischen Aktionstag zu identifizieren.
12.2. Wir schaffen Vernetzungsformate, um einen europäischen Austausch zwischen
Aktionstag-Teilnehmenden, Engagierten und Hauptamtlichen der SAME-Organisationen
zu ermöglichen und arbeiten gemeinsam auf eine Verbreitung des europäischen
solidarischen Aktionstages hin.
12.3. Wir intensivieren die Vernetzung und den Austausch insbesondere mit
unseren Jugend-Partnerorganisationen in Südosteuropa.
12.4. Wir berücksichtigen bei der Ausrichtung unserer Arbeit die Quality-
Guidelines von SAME.
Wir treten in der Öffentlichkeit als relevante*r Akteur*in im
Jugendengagementkontext auf.
13. Wir erreichen in der Öffentlichkeit mit unserer Arbeit und unseren Inhalten
mehr Menschen aus unseren jeweiligen Zielgruppen.
13.1. Wir fokussieren unsere Pressearbeit auf lokale und junge Medien und haben
hier mehr Präsenz.
13.2. Wir erhöhen unsere Reichweite und Interaktionsraten in Social Media.
13.3. Wir richten unsere Kommunikationsarbeit verstärkt hinsichtlich der
europäischen Sozialer Tag-Bewegung rund um SAME aus und arbeiten gemeinsam mit
unseren SAME-Partnerorganisationen auf eine europaweite Verbreitung der Idee des
Europäischen Solidarischen Aktionstages hin.
13.4. Wir positionieren uns aktiver und setzen uns kritisch zu und mit aktuellen
Themen und Geschehnissen auseinander, die unsere Organisationsarbeit betreffen.
Dabei fokussieren wir uns auf unsere Projektregionen und unsere Mission, Vision
und Werte.
14. Wir nutzen vorhandene und neue Partnerschaften strategisch sinnvoll für
unsere Arbeit.
14.1. Wir nutzen die Schirmherren*frauen stärker als Partner*innen zur
Verbreitung des Sozialen Tages.
14.2. Wir suchen weitere junge Kampagnenbotschafter*innen, bauen Partnerschaften
mit Medien und Social Influencer*innen auf und nutzen diese, um
zielgruppengerecht zu kommunizieren.
14.3. Wir gestalten unser Kuratorium divers (u. a. in Bezug auf Alter,
Geschlecht und Tätigkeitsbereich) und nutzen es stärker für unsere Arbeit.
14.4. Um mehr Jugendliche mit unseren Angeboten zu erreichen, vernetzen wir uns
mit passenden Partner*innen im Jugendengagementkontext. (Beispielsweise
veranstalten wir innerhalb von Jugendkongressen Workshops etc. oder bewerben uns
gemeinsam auf Fördermittel.)
Von Zeile 127 bis 128 einfügen:
Stellenstruktur im Büro Neumünster nach einem Jahr und setzen ggf. notwendige Veränderungen um.
7.x. Wir überprüfen jährlich die Möglichkeiten zur Wiedereinsetzung der drei ausgesetzten Freiwilligenstellen am Einsatzort Neumünster und sind bestrebt vielfältige neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Organisationserfolges im Rahmen von Freiwilligendiensten zu entwickeln.
Organisationsziele 2020-22
Gemeinsam leben und gestalten wir Schüler Helfen Leben (SHL) als demokratische
und partizipative Jugendorganisation. Wir sind der Überzeugung, dass unsere
Arbeit vor allem von der Vielfalt der Menschen in unserer Organisation mit ihren
unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und Erfahrungen lebt. Mit diesen
verschiedenen Hintergründen und Perspektiven gestalten wir gemeinsam unsere
Aktivitäten und entwickeln diese weiter. Wir sind der Überzeugung, dass der
Soziale Tag (ST) unser zentrales Aktionsformat zur Verwirklichung unserer Vision
und Mission ist und den Antrieb unseres Organisationshandelns darstellt. Wir
verstehen den Sozialen Tag jedoch nicht als unser alleiniges Instrument zur
Mittelbeschaffung, sondern als zentrales Aktionsformat zur Förderung von
eigenverantwortlichem und selbstgestaltetem Engagement von Kindern und
Jugendlichen in unseren Projektregionen. Der Soziale Tag setzt jährlich ein
Zeichen für grenzübergreifende, jugendliche Solidarität und ist weiterhin unser
wichtigstes Alleinstellungsmerkmal. Zur ständigen Verbesserung dieses Formates
müssen wir bereit sein, an geeigneten Stellen neue Schritte zu gehen und
Innovationen anzustoßen.
Nicht nur die Durchführung des Sozialen Tages, sondern auch viele weitere
Aktivitäten unserer Organisation sind Bereiche, in denen wir in letzter Zeit ein
großes Interesse an Diskussion und Weiterentwicklung spüren. Unter anderem
wollen wir deshalb in den nächsten Jahren darauf hinarbeiten,
verantwortungsbewusster und reflektierter über Ländergrenzen hinweg zu agieren.
Die Schritte, die wir gemeinsam gehen, wollen wir auch in der Öffentlichkeit zum
Ausdruck bringen. Dazu zählt, uns verstärkt zu Themen, die unser
Organisationshandeln betreffen zu positionieren. So wollen wir die Besonderheit
und Wichtigkeit unserer Arbeit zum Ausdruck bringen und noch mehr Menschen für
diese begeistern.
Wir wissen aber auch, dass wir als Organisation mit einigen Herausforderungen
konfrontiert sind. So mussten wir in den vergangenen Jahren sinkende
Teilnahmezahlen und Einnahmen am Sozialen Tag zur Kenntnis nehmen und darauf
reagieren. Auch wenn wir an der Überzeugung festhalten, dass der Soziale Tag
unser wichtigstes Aktionsformat und Alleinstellungsmerkmal ist, können wir
diesen nicht als einziges Finanzierungsmodell unserer Arbeit begreifen. In
unserem gesamten Organisationshandeln wollen wir ökologisch, ökonomisch und
sozial nachhaltig agieren. Dazu zählt auch, dass wir das langfristige Bestehen
unserer Organisation finanziell absichern.
Strukturelle Dimension
Unsere Vision und Mission wurden 2014 durch die Mitgliedschaft beschlossen und
bilden die Grundlage und den Leitgedanken unserer gesamten Arbeit. Die
Organisationsziele stellen in diesem Kontext eine Fokussierung und Priorisierung
des Organisationshandelns für einen Zeitraum von insgesamt zwei Jahren dar und
sollen schrittweise auf die Verwirklichung unserer Vision und Mission hinwirken.
In diesem Zeitraum müssen alle ehrenamtlichen und hauptamtlichen
Organisationsakteur*innen ihre Arbeit so ausrichten und gegebenenfalls anpassen,
dass die Ziele bis 2022 erreicht werden. Die Organisationsziele gliedern sich in
fünf Leitziele, die zur Strukturierung der darunter gefassten Ober- und
Unterziele dienen sollen. Die Unterziele sind Konkretisierungen und
Handlungsabsichten, die auf die Oberziele hinarbeiten. Ziele, die mit den
Begriffen “prüfen”, “Evaluation/evaluieren” oder “Konzept/konzipieren”
gekennzeichnet sind, liegen in der Bearbeitung beim Rat.
Der Soziale Tag stellt unser zentrales Aktionsformat und den Antrieb unserer
Organisationshandlungen dar.
1. Wir stabilisieren die Zahl der am Sozialen Tag teilnehmenden Schulen.
1.1. Wir konzipieren Instrumente zur langfristigen und engeren Bindung an unsere
Zielgruppen (Lehrer*innen, Schüler*innen, Arbeitgeber*innen).
1.2. Wir prüfen die Ansprache von Institutionen auf regionaler Ebene (Kreis,
Stadt, Schüler*innenvertretungen), um diese als Unterstützer*innen des Sozialen
Tages zu gewinnen und leiten ggf. Maßnamen ein.
1.3. Wir testen die Potenziale regional fokussierter/zugeschnittener ST-
Kampagnen, gestützt durch regionale ST-Partner*innen (z. B. Unternehmen).
1.4. Wir kooperieren im schulischen Umfeld, insbesondere mit
Lehrer*innenverbänden und Bildungsministerien.
1.5. Wir binden Schulen im Schulaustausch als dauerhafte ST-Schulen.
1.6. Wir evaluieren regelmäßig unsere Konzepte zur Akquise und Bindung von ST-
Schulen auf ihre Wirksamkeit, entscheiden auf dieser Grundlage über die
Weiterführung der einzelnen Konzepte und nehmen, wenn nötig, Anpassungen vor.
2. Wir entwickeln die Umsetzung des Sozialen Tages evidenzbasiert und
digitalisiert weiter.
2.1. Wir konzipieren ein Lastenheft (Liste mit Anforderungen) für unseren
Digitalisierungsprozess und setzen dieses unter Berücksichtigung der zur
Verfügung stehenden Ressourcen um.
2.2. Wir erstellen ein Konzept für die empirisch-quantitative Auswertung der
Sozialen Tage und stellen die Erhebungsmöglichkeit der hierfür nötigen Daten
durch unseren Digitalisierungsprozess sicher.
2.3. Wir fokussieren unsere statistische Auswertung zum Sozialen Tag vorerst auf
Schulanmeldedaten und präzisieren so unsere Prognosen für die Schulteilnahme und
Einnahmenerwartung.
2.4. Wir analysieren die Bedarfe und Prozesse der Zielgruppen „Schüler*innen“
und „Lehrer*innen“ rund um den Sozialen Tag. Anhand der Ergebnisse optimieren
wir unsere Prozesse und gehen auf die Bedarfe der Zielgruppen ein.
2.5. Wir testen empirisch die Auswirkungen von Veränderungen der
Arbeitsvereinbarungen (z.B. Pauschalvergütung) in Form von A/B-Tests.
2.6. Wir erstellen ein Konzept zum empirischen Test verschiedener schriftlicher
Anspracheformen von Schulen und erweitern hierbei den Variationsrahmen der
aktuellen Beschickungen.
Wir agieren sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig.
3. Wir sichern das langfristige Bestehen unserer Organisation finanziell ab.
3.1. Wir stabilisieren die Einnahmen am Sozialen Tag.
3.2. Wir prüfen sowohl in als auch außerhalb von Schulkontexten das Potenzial
weiterer Spendenbeteiligungsformaten für junge Menschen, auch unabhängig vom
Sozialen Tag.
3.3. Wir konzipieren unter Berücksichtigung des Kampagnenjahres und auf
Grundlage unseres Engagementverständnisses Bildungsprogramme, die durch
institutionelle Gebende (z. B. Bundesministerien und Stiftungen) finanziert
werden können.
3.4. Wir gewinnen Partner*innen zur Finanzierung von budgetrelevanten Posten.
3.5. Wir prüfen alternative Geschäftsmodelle und Anlagemöglichkeiten für unser
Stiftungskapital.
4. Wir begeistern mehr Menschen für und binden diese langfristig an SHL.
4.1. Wir gewinnen neue Mitglieder sowie Fördermitglieder.
4.2. Wir etablieren eine Anerkennungs- und Wertschätzungs- und Feedbackkultur
und evaluieren diese jährlich, um Handlungsbedarfe zu identifizieren.
4.3. Wir stärken niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten an Veranstaltungen
und Projekten.
4.4. Wir erstellen ein strategisches Konzept zur Teilnehmendenakquise für unsere
Bildungsveranstaltungen. Hierfür evaluieren wir auch die Wirksamkeit bisheriger
Methoden.
5. Wir sichern unser Qualitäts- und Wissensmanagement langfristig ab
5.1. Wir implementieren eine Nachhaltigkeitsstrategie in sozialer, ökonomischer
und ökologischer Hinsicht.
5.2. Wir ermöglichen der Mitgliedschaft, dauerhaft auf für sie relevante
Informationen zuzugreifen.
5.3. Wir erleichtern die standortunabhängige Zusammenarbeit durch die hierfür
nötige Infrastruktur.
Wir gestalten und leben SHL als eine demokratische und partizipative
Jugendorganisation.
6. Wir stärken junge Menschen als Expert*innen in eigener Sache und die
Wahrnehmung ihrer Expertise.
6.1. Wir öffnen alle Organisationstätigkeiten für ehrenamtliche Engagierte,
kommunizieren dies transparent und verfolgen so weiterhin die Etablierung des
neuen Teamverständnisses und evaluieren die Nutzung dieser Möglichkeiten.
6.2. Wir erarbeiten Ansprüche an den Bildungsaspekt der Wahlkomponente zum
Sozialen Tag und prüfen die Einhaltung dieser bei der Umsetzung.
7. Unsere Freiwilligenstellen sind dauerhaft qualitativ hochwertig, erreichen
ihre Zielgruppe und bieten vielfältige Lernmöglichkeiten.
7.1. Wir evaluieren die ab der Freiwilligengeneration 2020/21 neu eingesetzte
Stellenstruktur im Büro Neumünster nach einem Jahr und setzen ggf. notwendige
Veränderungen um.
7.x. Wir überprüfen jährlich die Möglichkeiten zur Wiedereinsetzung der drei ausgesetzten Freiwilligenstellen am Einsatzort Neumünster und sind bestrebt vielfältige neue Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Organisationserfolges im Rahmen von Freiwilligendiensten zu entwickeln.
7.2. Wir erzielen in der im FSJ-Bewerbungsprozess vorgesehenen Zeit eine
ausreichende Anzahl an überzeugenden Bewerbungen, um alle FSJ-Stellen zu
besetzen.
8. SHL bietet jungen Menschen qualitativ hochwertige Bildungsangebote, welche
zudem eine Plattform für politische Positionierung und Aktivismus darstellen.
8.1. Wir bieten Bildungsangebote für junge Menschen vom Grundschulalter bis zu
27 Jahren an und fokussieren uns dabei auf 15- bis 24-Jährige. Wir betrachten
auch SHLer*innen als Zielgruppe.
8.2. Wir befähigen junge Menschen dazu, Multiplikator*innen für den Sozialen Tag
zu werden.
8.3. Wir schaffen bei den mit SHL verbundenen Menschen einen stärkeren Bezug zu
unseren Projektregionen und unserer Förderstrategie und stärken ihr Wissen
darüber.
8.4. Wir stellen die Qualität unserer Bildungsangebote durch die Etablierung
einer laufenden operativen und strategischen Evaluation sicher.
9. Wir setzen uns mit sozialer und personeller Diversität im Zusammenhang mit
unserem Organisationshandeln auseinander.
9.1. Wir prüfen unsere Gremienarbeit auf die angemessene Repräsentation und
Einbringungsmöglichkeit verschiedener Akteur*innengruppen.
9.2. Wir machen unsere interne und externe Kommunikation mehr Personengruppen
zugänglich, indem wir beispielsweise unsere Materialien oder
Kommunikationsplattformen in Einfacher Sprache oder in anderen Sprachen (z. B.
Englisch) zur Verfügung stellen.
Wir agieren verantwortungsbewusst und reflektiert über Ländergrenzen hinweg.
10. Wir verstehen uns als lernende*r Partner*in und entwickeln unsere
Förderweise entsprechend den Bedarfen unserer Partner*innen weiter.
10.1. Wir setzen unsere neu definierte Förderstrategie um und binden sie in die
ST-Kampagne ein.
10.2. Wir prüfen die Möglichkeit und Modalitäten der Einführung eines finanziell
flexiblen Topfes zur Projektförderung.
10.3. Wir prüfen, inwiefern Social Entrepreneurship mit unserer Förderweise
vereinbar/umsetzbar ist.
10.4. Wir evaluieren die bisherige Umsetzung des Jahresthemas und überarbeiten
ggf. das Konzept.
10.5. Wir reflektieren und evaluieren unser Handeln und dessen Auswirkungen im
Hinblick auf Abhängigkeiten zwischen uns und unseren Projektregionen.
11. Wir verschärfen unser Profil und fokussieren uns auf die Förderung von
gesellschaftlicher Teilhabe von jungen Menschen, insbesondere durch die
Förderung von eigenverantwortlichem Jugendengagement in unseren Projektregionen
Südosteuropa, Jordanien/Syrien und Deutschland.
11.1. Wir beurteilen in Vorbereitung auf die Weiterförderungsdebatte für 2021,
inwieweit eine Zusammenarbeit mit Jugendorganisationen in Jordanien möglich ist.
11.2. Wir konzipieren und setzen eine Art der Projektwahl zum ST 2021 um, die
unserer Vorstellung von demokratischer Partizipation von Schüler*innen und
unseren Kriterien nachhaltiger Projektförderung gerecht wird.
12. Wir verstärken unser Selbstverständnis als Teil der europäischen
Jugendbewegung von SAME.
12.1. Wir schaffen Möglichkeiten für ST-Teilnehmende, sich mit der europäischen
Jugendbewegung zum europäischen Aktionstag zu identifizieren.
12.2. Wir schaffen Vernetzungsformate, um einen europäischen Austausch zwischen
Aktionstag-Teilnehmenden, Engagierten und Hauptamtlichen der SAME-Organisationen
zu ermöglichen und arbeiten gemeinsam auf eine Verbreitung des europäischen
solidarischen Aktionstages hin.
12.3. Wir intensivieren die Vernetzung und den Austausch insbesondere mit
unseren Jugend-Partnerorganisationen in Südosteuropa.
12.4. Wir berücksichtigen bei der Ausrichtung unserer Arbeit die Quality-
Guidelines von SAME.
Wir treten in der Öffentlichkeit als relevante*r Akteur*in im
Jugendengagementkontext auf.
13. Wir erreichen in der Öffentlichkeit mit unserer Arbeit und unseren Inhalten
mehr Menschen aus unseren jeweiligen Zielgruppen.
13.1. Wir fokussieren unsere Pressearbeit auf lokale und junge Medien und haben
hier mehr Präsenz.
13.2. Wir erhöhen unsere Reichweite und Interaktionsraten in Social Media.
13.3. Wir richten unsere Kommunikationsarbeit verstärkt hinsichtlich der
europäischen Sozialer Tag-Bewegung rund um SAME aus und arbeiten gemeinsam mit
unseren SAME-Partnerorganisationen auf eine europaweite Verbreitung der Idee des
Europäischen Solidarischen Aktionstages hin.
13.4. Wir positionieren uns aktiver und setzen uns kritisch zu und mit aktuellen
Themen und Geschehnissen auseinander, die unsere Organisationsarbeit betreffen.
Dabei fokussieren wir uns auf unsere Projektregionen und unsere Mission, Vision
und Werte.
14. Wir nutzen vorhandene und neue Partnerschaften strategisch sinnvoll für
unsere Arbeit.
14.1. Wir nutzen die Schirmherren*frauen stärker als Partner*innen zur
Verbreitung des Sozialen Tages.
14.2. Wir suchen weitere junge Kampagnenbotschafter*innen, bauen Partnerschaften
mit Medien und Social Influencer*innen auf und nutzen diese, um
zielgruppengerecht zu kommunizieren.
14.3. Wir gestalten unser Kuratorium divers (u. a. in Bezug auf Alter,
Geschlecht und Tätigkeitsbereich) und nutzen es stärker für unsere Arbeit.
14.4. Um mehr Jugendliche mit unseren Angeboten zu erreichen, vernetzen wir uns
mit passenden Partner*innen im Jugendengagementkontext. (Beispielsweise
veranstalten wir innerhalb von Jugendkongressen Workshops etc. oder bewerben uns
gemeinsam auf Fördermittel.)